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Das Schweigen der Grillen
In dem Material A geht es um die Gesänge von Feldgrillen. In Australien leben zwei Arten von Feldgrillen, nämlich Teleogryllus oceanicus und Teleogryllus commodus. Der Lebensraum dieser beiden Arten überlappt sich teilweise. Die Lock- und Balzgesänge der beiden Grillenarten unterscheiden sich.
In der Teilaufgabe 1 geht es nun um (sympatrische) Artbildung und um Isolationsmechanismen. In der Aufgabe soll ein möglicher Isolationsmechanismus ermittelt werden, außerdem soll die Bedeutung von Lock- und Balzgesang erläutert werden.
In Material B geht es um einen Parasiten von Teleogryllus oceanicus. Die Grillenart wurde vor langer Zeit nach Hawaii verschleppt und wird dort von dem einheimischen Parasiten Ormia ochracea befallen, einer Fliege, die vor kurzer Zeit ebenfalls nach Hawaii eingeschleppt wurde. Die Weibchen dieser Fliege verhalten sich wie Schlupfwespen, sie legen ihre Eier in lebende Grillen-Männchen, und die Maden fressen die Grillen dann von innen auf. Nach kurzer Zeit waren fast alle Grillen verschwunden, dann tauchten aber Mutanten auf, die nicht mehr von den Fliegen befallen wurden. Diese Mutanten hatten andere Flügel als die Wildtyp-Grillen, und sie konnten nicht mehr singen.
In Material 3 geht es speziell um die Flügel-Morphologie der mutierten und der Wildtyp-Grillenmännchen. Eine Abbildung zeigt, dass sich die Flügel-Morphologien der O-Flatwing-Mutanten auf zwei verschiedenen Inseln sehr stark unterscheiden, während die Flügel-Morphologien der Wildtypen auf beiden Inseln fast nicht unterscheidbar sind.
In der Teilaufgabe 2 sollen dann Untersuchungsergebnisse aus Material B und C zusammengefasst werden und Selektionsvorteile und -nachteile für Teleogryllus oceanicus - Männchen abgeleitet werden. Außerdem soll der Unterschied zwischen konvergenter und divergenter Entwicklung angegeben und auf das Material bezogen werden.
In Material 4 werden Kreuzungsexperimente durchgeführt, und zwar werden Wildtyp-Weibchen mit flatwing-Männchen (Mutanten) gekreuzt.
In der Teilaufgabe 3 sollen dann die erwarteten Zahlenverhältnisse dieser Kreuzungsversuche mit den tatsächlich erhaltenen Werten verglichen werden.
In der Teilaufgabe 4 schließlich soll die Entwicklung der stummen Grillen mit Hilfe der synthetischen Evolutionstheorie erklärt werden.
Anmerkung:
Die vier Materialien und die vier Aufgabenstellungen sind deutlich komplexer als hier geschildert, aber auf dieser Seite geht es ja auch nur um einen groben Überblick über die behandelten Themen.